„Das in Deutschland hergestellte Moto Urban Pedal ist ein Sandwich, in dessen Mitte sich alles Übrige um eine speziell beschichtete, sehr präzise Edelstahlachse dreht. Statt der üblichen Kugellager und Sicherungsringe, mit denen ein Abrutschen des Pedalkörpers von der Achse verhindert wird, gibt es Gleitlager in den zwei Tragschalen mit der Wabenstruktur. Die bestehen aus Glasfaserverstärkten Kunststoff. Vier Rillen an der äußeren Seite der Kunststoffschalen nehmen den korrespondierend geformten Abschnitt der Pedalachse auf und verteilen die auftretenden Kräfte flächig. Zudem lässt sich die Achse um fünf Millimeter länger oder kürzer in die Tragschalen einführen. Von oben und unten werden die beiden Kunststoffschalen mit einem rundum laufenden Rahmen aus wasserfest verleimten Schichtholzverschraubt. Schließlich wird auf die Tragschalen zugeschnittenes Grip-Tape geklebt. Diese Rutschsicherung, die ohne die sonst verwendeten und verletzungsträchtigen Spikes-artiken Stifte („Pins“) auskommt, lässt sich durch Austauschen erneuern. Die in manchen Abbildungen bereits zu sehenden bunten Motive des Grip-Tapes sind voderhand noch nicht zu haben, aber für das Frühjahr versprochen. Die Pedale sind komplett nur fünfzehn Millimeter dick und wiegen nur 320 Gramm.
Als Erstes fällt nach ihrer Montage auf, dass die Holzpedale nicht in die Senkrechte kippen. Nimmt man den Fuß herunter, bleibt die Trittfläche in der Waagerechten. Das hängt nicht nur mit der Leichtigkeit des Moto Urban Pedals zusammen, sondern auch damit, dass die Reibung an der Achse größer ist als bei vergleichbar teuren (also erstklassigen) Pedalen. Anderseits laufen die Gleitlager so weich und glatt, dass einem viele Kugellager in Pedalen unglaublich rauh und schwergängig erscheinen. Der Hauptvorzug der Sache aber ist: Der Fuß findet zu seinem Platz auf dem Pedal so selbstverständlich zurück, wie er ihn verlassen hat. Die Erwartung dass sich daran etwas ändert, wenn sich die Gleitlager einlaufen, hat sich nicht bestätigt. Genauso wenig wie die Annahme, das Griptape werde seine anfangs erstaunliche Haltekraft schnell verlieren. Auch der Holzrahmen ist nicht gegen Feuchtigkeit, aber wohl gegen Schrammen (wie ein Skateboard-Rand) empfindlich. Das Beste, dass diese Pedale nicht nur dem empfehlenswert macht, der etwas Besonderes an seinem Singlespeed haben möchte, ist: Egal, ob barfuß oder in Gummistiefeln, ob Highheels oder rutschige Sneakers, der Fuß steht so sicher auf dem Pedal, dass man ohne Fixierung mit ihm die beliebten Hopser machen kann. Fazit: Dieses Pedal ist mehr als eine spinnerte Idee und bloßes Styling." HANS-HEINRICH PARDEY